Definition der Gesundheit laut WHO
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als "einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen".
Was diese Definition beinhaltet
- Physische Gesundheit: Der Körper ist frei von Krankheiten, Verletzungen und Schmerzen.
- Psychische Gesundheit: Der Geist ist klar, stabil und belastbar.
- Soziale Gesundheit: Der Einzelne hat positive Beziehungen zu anderen, fühlt sich Teil einer Gemeinschaft und verfügt über die Ressourcen, um gut zu leben.
Bedeutung dieser Definition
Die WHO-Definition ist umfassend und ganzheitlich. Sie erkennt an, dass Gesundheit mehr ist als nur das Fehlen von Krankheit. Sie umfasst auch das Wohlbefinden in allen Lebensbereichen.
Die Definition ist für Einzelpersonen, Gemeinden und Länder gleichermaßen wichtig. Sie dient als Leitfaden für die Entwicklung von Gesundheitspolitiken und -programmen, die das Wohlergehen der Bevölkerung verbessern sollen.
Bedeutung der WHO-Definition
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegte Definition von Gesundheit hat weitreichende Bedeutung für das Verständnis und die Förderung von Wohlbefinden auf globaler Ebene.
Ein umfassender Ansatz
Die Definition der WHO betont den multidimensionalen Charakter von Gesundheit und erkennt sie nicht nur als das Fehlen von Krankheiten oder Gebrechen an, sondern als einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es uns, die Gesundheit als ein Kontinuum zu betrachten, das von einem Zustand des Wohlbefindens bis hin zu verschiedenen Graden von Beeinträchtigungen reichen kann.
Richtlinien für die Gesundheitspolitik
Die Definition der WHO dient als Grundlage für die Entwicklung von Gesundheitspolitiken und -programmen auf der ganzen Welt. Sie leitet die Prioritätensetzung in Bereichen wie Prävention, Gesundheitsförderung und Behandlung. Beispielsweise zielt das globale Ziel für nachhaltige Entwicklung 3 (SDG 3) darauf ab, "ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern".
Maßstab für die Bewertung des Gesundheitsstatus
Die WHO-Definition stellt einen Maßstab für die Bewertung des Gesundheitsstatus von Einzelpersonen, Gemeinschaften und Nationen bereit. Durch die Verwendung von Indikatoren wie Lebenserwartung, Krankheitshäufigkeit und Zugang zur Gesundheitsversorgung können wir Fortschritte bei der Verbesserung der Gesundheitsergebnisse verfolgen und Bereiche identifizieren, in denen Verbesserungsbedarf besteht.
Ein Aufruf zum Handeln
Die WHO-Definition fordert dich als Individuum heraus, Verantwortung für deine eigene Gesundheit zu übernehmen und gesündere Entscheidungen zu treffen. Sie erinnert dich daran, dass Gesundheit mehr ist als nur die Abwesenheit von Krankheit und dass es dein Recht ist, dein volles Gesundheitspotenzial auszuschöpfen.
Historische Entwicklung der WHO-Definition
Die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und spiegelt die sich ändernden Vorstellungen von Gesundheit und Wohlbefinden in der Gesellschaft wider.
Ursprung der WHO-Definition
Die ursprüngliche Definition von Gesundheit der WHO wurde 1946 in der WHO-Verfassung festgelegt: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen."
Diese Definition betonte den ganzheitlichen Charakter von Gesundheit und ging über die traditionelle Sichtweise von Gesundheit als bloße Abwesenheit von Krankheit hinaus.
Überarbeitung 1984
Im Jahr 1984 überarbeitete die WHO ihre Definition von Gesundheit, um die Bedeutung von Ressourcen und Fähigkeiten im Leben eines Menschen zu betonen. Die überarbeitete Definition lautete: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und die Fähigkeit, in einer Gemeinschaft ein produktives soziales und wirtschaftliches Leben zu führen."
Diese Überarbeitung erkannte an, dass Gesundheit nicht nur ein persönlicher Zustand ist, sondern auch von äußeren Faktoren wie Zugang zu Ressourcen und einem unterstützenden Umfeld beeinflusst wird.
Auswirkungen der ICF
Im Jahr 2001 veröffentlichte die WHO die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Die ICF ist ein Rahmenwerk, das die Gesundheit eines Menschen anhand seiner Funktionsfähigkeit, Behinderung und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben beschreibt.
Die ICF hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der WHO-Definition von Gesundheit. Sie betonte die Bedeutung der sozialen Determinanten von Gesundheit und die Notwendigkeit, über den medizinischen Zustand eines Menschen hinauszuschauen, um seine allgemeine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu verstehen.
Gegenwärtige Definition
Die aktuelle WHO-Definition von Gesundheit wurde 2005 veröffentlicht und lautet: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen."
Diese Definition ist im Wesentlichen dieselbe wie die ursprüngliche Definition von 1946, erkennt aber auch die Erkenntnisse aus der ICF an. Sie betont die ganzheitliche Natur von Gesundheit und die Bedeutung von Funktionsfähigkeit, Teilhabe und Ressourcen für das allgemeine Wohlbefinden eines Menschen.
Kritik an der WHO-Definition
Die WHO-Definition von Gesundheit hat im Laufe der Zeit Kritik aus verschiedenen Perspektiven erhalten. Einige der wichtigsten Kritikpunkte sind:
Enger Fokus auf körperliche Gesundheit
Die WHO-Definition konzentriert sich stark auf körperliche Gesundheit und berücksichtigt nicht genügend die psychische Gesundheit. Kritiker argumentieren, dass psychisches Wohlbefinden ein wesentlicher Aspekt der allgemeinen Gesundheit sei und dass seine Vernachlässigung zu einer unvollständigen und irreführenden Definition führe.
Subjektive Natur von Wohlbefinden
Der Begriff "Wohlbefinden" ist subjektiv und kann je nach individuellem Kontext und Wertvorstellungen variieren. Dies wirft die Frage auf, wie objektiv die WHO-Definition tatsächlich ist und inwieweit sie für alle Kulturen und Gesellschaften repräsentativ ist.
Biomedizinische Ausrichtung
Die WHO-Definition basiert auf einem biomedizinischen Paradigma, das Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit versteht. Kritiker bemängeln, dass dieser Ansatz die komplexen sozialen, kulturellen und ökologischen Faktoren vernachlässige, die die Gesundheit beeinflussen.
Ignoranz sozialer Determinanten
Die WHO-Definition berücksichtigt nicht die Auswirkungen sozialer Determinanten auf die Gesundheit. Faktoren wie sozioökonomischer Status, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung beeinflussen die Gesundheit wesentlich, werden aber in der Definition nicht berücksichtigt.
Anthropozentrische Ausrichtung
Die WHO-Definition konzentriert sich ausschließlich auf die menschliche Gesundheit und ignoriert die Gesundheit anderer Lebewesen und des Ökosystems. Kritiker argumentieren, dass ein umfassenderes Verständnis von Gesundheit die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Menschen und ihrer Umwelt berücksichtigen sollte.
Alternative Definitionen von Gesundheit
Die Definition der WHO ist nicht die einzige Möglichkeit, Gesundheit zu verstehen. Es gibt zahlreiche alternative Definitionen, die unterschiedliche Perspektiven auf dieses komplexe Konzept bieten.
Fokus auf Wohlbefinden
Einige Definitionen betonen das Wohlbefinden als zentralen Aspekt der Gesundheit. Die Salutogenese, ein von Aaron Antonovsky entwickeltes Modell, definiert Gesundheit als "das Ausmaß, in dem ein Individuum physische, mentale und soziale Ressourcen besitzt, mit Stressoren umzugehen und Herausforderungen zu meistern." Diese Definition hebt die Bedeutung der Widerstandsfähigkeit und der Bewältigungsstrategien hervor.
Holistische Ansätze
Andere Definitionen nehmen einen ganzheitlicheren Ansatz und betrachten Gesundheit als einen Zustand des Gleichgewichts und der Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda zum Beispiel betonen die Verbindung zwischen psychischem und körperlichem Wohlbefinden.
Selbstbestimmung und Empowerment
Patientenzentrierte Definitionen von Gesundheit konzentrieren sich auf die Selbstbestimmung des Einzelnen. Sie betonen die Fähigkeit einer Person, Entscheidungen über ihre eigene Gesundheit zu treffen und ihr Leben so zu gestalten, wie sie es für richtig hält.
Sozialdeterminanten
Soziale Gesundheitsmodelle erkennen die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit an. Diese Definitionen betonen die Rolle von Faktoren wie Einkommen, Bildung, Wohnort und Zugang zur Gesundheitsversorgung bei der Bestimmung des Gesundheitsstatus.
Perspektiven auf Lebensqualität
Einige Definitionen von Gesundheit konzentrieren sich auf die Lebensqualität, die sich auf das subjektive Empfinden von Wohlbefinden und Zufriedenheit mit dem eigenen Leben bezieht. Diese Definitionen heben die Wichtigkeit des Sinns im Leben, positiver Beziehungen und persönlicher Erfüllung hervor.
Die Wahl der richtigen Definition von Gesundheit hängt von den spezifischen Zwecken und Standpunkten ab. Es ist wichtig, sich der verschiedenen Perspektiven bewusst zu sein und eine Definition zu wählen, die den eigenen Werten und Überzeugungen entspricht.
