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Tag der psychischen Gesundheit 2023: Stigma brechen, Hilfe suchen

Lukas Fuchs vor 6 Monaten in  Hilfe und Unterstützung 3 Minuten Lesedauer

Tag der psychische Gesundheit 2023: Bedeutung und Geschichte

Jedes Jahr wird am 10. Oktober der Welttag der psychischen Gesundheit begangen, um die Bedeutung von psychischer Gesundheit zu betonen und das Bewusstsein für psychische Probleme zu schärfen.

Geschichte des Tages der psychischen Gesundheit

Der Welttag der psychischen Gesundheit wurde erstmals 1992 von der World Federation for Mental Health (WFMH) ins Leben gerufen. Der Tag sollte dazu dienen, das Bewusstsein für psychische Probleme zu schärfen, Stigmatisierung zu reduzieren und den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Bedeutung des Tages der psychischen Gesundheit

Psychische Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens und hat Auswirkungen auf unser emotionales, körperliches und soziales Funktionieren. Der Tag der psychischen Gesundheit erinnert uns daran, dass psychische Probleme weit verbreitet sind und keine Schande darstellen. Ziel des Tages ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen sich wohl fühlen, über ihre psychische Gesundheit zu sprechen und Hilfe zu suchen, wenn sie diese benötigen.

Stigma der psychischen Gesundheit und seine Auswirkungen

Das Stigma der psychischen Gesundheit ist eine weit verbreitete gesellschaftliche Haltung, die psychische Probleme als Zeichen von Schwäche, Wahnsinn oder Unberechenbarkeit betrachtet. Dieses Stigma kann verheerende Auswirkungen auf die Betroffenen haben und sie davon abhalten, Hilfe zu suchen oder sich zu erholen.

Ursachen des Stigmas

Das Stigma der psychischen Gesundheit entsteht aus einer Kombination von Faktoren, darunter:

  • Fehlende Aufklärung: Ein Mangel an Verständnis über psychische Gesundheit kann zu Angst und Vorurteilen führen.
  • Medienstereotype: Die Medien stellen Menschen mit psychischen Problemen oft als gefährlich oder unkontrollierbar dar.
  • Historische Stigmatisierung: Psychische Krankheiten wurden historisch oft als Schande angesehen und mit moralischem Versagen oder Besessenheit in Verbindung gebracht.

Auswirkungen des Stigmas

Das Stigma der psychischen Gesundheit kann weitreichende negative Auswirkungen haben:

  • Zögern bei der Suche nach Hilfe: Menschen mit psychischen Problemen können sich aus Angst vor Verurteilung oder Diskriminierung davor scheuen, Hilfe zu suchen.
  • Soziale Isolation: Das Stigma kann zu Ausgrenzung und Einsamkeit führen, was den Zustand verschlimmern kann.
  • Berufliche Nachteile: Menschen mit psychischen Problemen können Schwierigkeiten haben, eine Arbeit zu finden oder zu behalten, und können bei Beförderungen übergangen werden.
  • Selbstmordrisiko: Das Stigma kann das Selbstwertgefühl schädigen und das Risiko selbstzerstörerischen Verhaltens erhöhen.

Den Kreislauf des Stigmas durchbrechen

Um das Stigma der psychischen Gesundheit zu durchbrechen, ist es wichtig, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:

  • Aufklärung verbreiten: Aufklärungsprogramme können dazu beitragen, das Verständnis für psychische Gesundheit zu verbessern und Vorurteile abzubauen.
  • Positive Geschichten teilen: Indem du über deine eigenen Erfahrungen mit psychischen Problemen sprichst oder die Geschichten anderer teilst, kannst du das Stigma reduzieren.
  • Die Sprache verändern: Die Verwendung respektvoller und genauer Begriffe für psychische Gesundheit kann dazu beitragen, das Stigma zu verringern.
  • Für Unterstützungssysteme sorgen: Die Schaffung sicherer und unterstützender Umgebungen, in denen Menschen offen über ihre psychische Gesundheit sprechen können, ist entscheidend.

Anzeichen und Symptome von psychischen Problemen

Psychische Probleme können sich auf verschiedene Weise manifestieren, wobei die Anzeichen und Symptome je nach Art des Problems variieren. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass nicht jeder, der psychische Probleme hat, alle unten aufgeführten Symptome aufweist, und dass die Schwere der Symptome ebenfalls sehr unterschiedlich sein kann.

Emotionale Symptome

  • Stimmungsänderungen, wie anhaltende Traurigkeit, Angst oder Reizbarkeit
  • Verlust an Interesse oder Freude an Dingen, die du vorher genossen hast
  • Gefühl von Leere oder Hoffnungslosigkeit
  • Schwierigkeiten, deine Emotionen zu kontrollieren
  • Gefühl von Überforderung oder Überlastung

Kognitive Symptome

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern oder Entscheidungen zu treffen
  • Negative Gedankenmuster oder Selbstgespräche
  • Verwirrtheit oder Gedächtnisverlust
  • Unfähigkeit, klar zu denken oder Probleme zu lösen
  • Realitätsverlust oder Wahnvorstellungen

Körperliche Symptome

  • Veränderungen im Schlaf, wie Ein- oder Durchschlafprobleme
  • Veränderungen im Appetit, wie Gewichtsverlust oder -zunahme
  • Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Verdauungsprobleme
  • Müdigkeit oder Energiemangel
  • Schwindel oder Ohnmacht
  • Empfindungen, die nicht erklärt werden können, wie Taubheit oder Kribbeln

Verhaltenssymptome

  • Rückzug aus sozialen Interaktionen
  • Isolierung oder Vermeidungsverhalten
  • Unkontrollierbare oder impulsive Handlungen
  • Panikattacken oder Angstzustände in bestimmten Situationen
  • Substanzkonsum oder Spielsucht
  • Selbstverletzung oder Selbstmordgedanken

Wenn du diese oder andere Symptome bemerkst, die dich beunruhigen, solltest du dich so schnell wie möglich professionelle Hilfe suchen. Je früher psychische Probleme diagnostiziert und behandelt werden, desto besser die Prognose.

Möglichkeiten, sich am Tag der psychischen Gesundheit zu engagieren

Am Tag der psychischen Gesundheit ist es wichtig, aktiv zu werden und das Bewusstsein für die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu schärfen. Hier findest du Möglichkeiten, wie du dich engagieren kannst:

Erfahre mehr und informiere dich

  • Lies Artikel, Blogbeiträge und Bücher über psychische Gesundheit.
  • Besuche Websites wie die National Alliance on Mental Illness (NAMI) und die American Foundation for Suicide Prevention (AFSP).
  • Nimm an Webinaren, Vorträgen und Podiumsdiskussionen zum Thema psychische Gesundheit teil.

Beteilige dich an sozialen Medien

  • Nutze Social-Media-Plattformen wie Twitter, Instagram und Facebook, um deine Unterstützung für die psychische Gesundheit auszudrücken.
  • Verwende Hashtags wie #MentalHealthAwareness und #StigmaFree und teile Ressourcen und ermutigende Botschaften.
  • Folge Organisationen und Influencern, die sich für psychische Gesundheit einsetzen.

Nimm an Veranstaltungen teil

  • Nimm an Veranstaltungen zum Tag der psychischen Gesundheit in deiner Gemeinde teil.
  • Veranstalte deine eigene Veranstaltung, um das Bewusstsein zu schärfen und Spenden zu sammeln.
  • Unterstütze Wohltätigkeitsorganisationen, die sich für psychische Gesundheit einsetzen, mit Spenden oder ehrenamtlicher Arbeit.

Sprich offen über psychische Gesundheit

  • Sprich mit deinen Freunden, deiner Familie und deinen Kollegen über psychische Gesundheit.
  • Teile deine eigenen Erfahrungen oder unterstütze andere, die Schwierigkeiten haben.
  • Helfe dabei, Stigmata abzubauen, indem du Wissen verbreitest und Mitgefühl zeigst.

Unterstütze ein Krisenhilfesystem

  • Informiere dich über Krisendienste in deiner Nähe.
  • Lade die Crisis Text Line App herunter, um dich mit einem Krisenberater verbinden zu können.
  • Spende für Organisationen, die Krisenunterstützung anbieten, wie z. B. die National Suicide Prevention Lifeline.

So suchst und erhältst du Hilfe für psychische Gesundheit

Wenn du oder jemand, den du kennst, mit psychischen Problemen zu kämpfen hast, ist es wichtig, Hilfe zu suchen. Es gibt viele Ressourcen, die dir dabei helfen können, die Unterstützung zu erhalten, die du brauchst.

Suche professionelle Hilfe

Die erste Anlaufstelle ist in der Regel ein Psychologe, Psychiater oder Therapeut. Diese Fachleute können eine Diagnose stellen, Behandlungsmöglichkeiten besprechen und dir helfen, Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.

Ressourcen online

Es gibt auch viele hilfreiche Ressourcen online, die Informationen über psychische Gesundheit, Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützungsgruppen bieten. Einige beliebte Websites sind:

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen bringen Menschen zusammen, die mit ähnlichen psychischen Problemen zu kämpfen haben. Sie bieten eine Gelegenheit, sich mit anderen zu verbinden, Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten.

Hilfe in Notsituationen

Wenn du dich in einer Krise befindest, hole sofort Hilfe. Rufe die 911 oder die National Suicide Prevention Lifeline unter 1-800-273-TALK (8255) an.

Privatversicherung

Wenn du eine private Krankenversicherung hast, deckt diese möglicherweise die Kosten für psychische Gesundheitsbehandlung ab. Überprüfe deine Police, um Einzelheiten zu erfahren.

Öffentliche Unterstützungsprogramme

Wenn du keine Krankenversicherung hast oder nicht über genügend finanzielle Mittel verfügst, gibt es staatliche Unterstützungsprogramme wie Medicaid, die die Kosten für psychische Gesundheitsdienste abdecken können.

Tipps zur Unterstützung von jemandem mit psychischen Problemen

Wenn du jemanden kennst, der mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, kann es schwierig sein zu wissen, wie du ihn am besten unterstützen kannst. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen sollen:

Sei einfühlsam und verständnisvoll

  • Versuche, dich in die Lage der Person hineinzuversetzen und zu verstehen, was sie durchmacht.
  • Höre ihr aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen oder zu urteilen.
  • Anerkenne ihre Gefühle und lass sie wissen, dass du für sie da bist.

Ermutige sie, Hilfe zu suchen

  • Wenn du denkst, dass jemand Hilfe benötigt, ermutige ihn, mit einem Psychologen oder Therapeuten zu sprechen.
  • Biete an, sie zu Terminen zu begleiten oder ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten zu helfen.

Respektiere ihre Grenzen

  • Manche Menschen brauchen mehr Platz als andere, wenn sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben.
  • Respektiere ihre Grenzen und dränge sie nicht, Dinge zu tun, für die sie nicht bereit sind.

Biete praktische Unterstützung

  • Hilf ihnen bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder Wäsche waschen.
  • Biete an, auf ihre Kinder oder Haustiere aufzupassen.
  • Nimm sie zu Arztterminen oder zu Selbsthilfegruppen mit.

Kümmere dich um dich selbst

  • Es kann belastend sein, jemanden mit psychischen Problemen zu unterstützen.
  • Kümmere dich um dich selbst, indem du auf deine eigenen emotionalen und körperlichen Bedürfnisse achtest.
  • Nimm dir Zeit für dich selbst und suche Unterstützung bei Freunden oder Familie.

Ressourcen und Unterstützung für psychische Gesundheit

Wenn du mit psychischen Problemen zu kämpfen hast, stehen dir zahlreiche Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Dienste können dir helfen, die Herausforderungen zu bewältigen und dein Wohlbefinden zu verbessern.

Online-Ressourcen

  • Nationale Allianz für psychische Erkrankungen (NAMI): NAMI bietet eine breite Palette von Ressourcen und Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen und ihre Angehörigen. www.nami.org
  • Nationales Institut für psychische Gesundheit (NIMH): Das NIMH bietet zuverlässige Informationen über psychische Gesundheit, Behandlungen und Dienstleistungen. www.nimh.nih.gov
  • Karte der psychischen Gesundheitsdienste: Diese interaktive Karte hilft dir, Anbieter von psychischen Gesundheitsdiensten in deiner Nähe zu finden: www.mentalhealth.gov/get-help/immediate-help

Therapeuten und Berater

  • Psychologen: Psychologen sind ausgebildete Fachleute, die Diagnose, Behandlung und Therapie für psychische Probleme anbieten.
  • Berater: Berater bieten Unterstützung und Anleitung für Menschen, die mit emotionalen oder psychischen Problemen zu kämpfen haben.

Selbsthilfegruppen

  • NAMI-Selbsthilfegruppen: NAMI bietet Selbsthilfegruppen an, in denen sich Menschen mit psychischen Problemen mit anderen austauschen und Unterstützung erhalten. www.nami.org/Support-Education/Support-Groups
  • Depression and Bipolar Support Alliance (DBSA): DBSA bietet Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depression, bipolarer Störung und deren Angehörigen. www.dbsalliance.org/support

Krisen-Hotlines

  • 988 Suicide & Crisis Lifeline: Diese Hotline ist rund um die Uhr für Menschen in Krisensituationen erreichbar. Du kannst anrufen, eine SMS schreiben oder chatten. Ruf 988 an oder besuche www.988lifeline.org
  • Crisis Text Line: Du kannst eine SMS mit dem Text "HOME" an 741741 senden, um sofortige Unterstützung durch einen Krisenberater zu erhalten.

Denke daran, du bist nicht allein. Es gibt Menschen, die dir helfen und unterstützen wollen. Suche so bald wie möglich professionelle Hilfe auf, wenn du mit psychischen Problemen zu kämpfen hast.

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